Seit dem 13. Jhd. gibt es eine Vielzahl
von Handschriften die sich die Fecht- und Ringkunst zum Thema
machten. Die Intention dieses Wirkens ist nicht immer sicher zu
bestimmen. Einige sind als Auftragswerke für adlige Auftraggeber zu
erkennen. Andere sind wohl als Erinnerungshilfe
für den Meister als auch seine Schüler entstanden. Den alten Meistern
war wohl auch bewusst, dass niemand allein aus diesen Büchern die komplexe Fechtkunst erlernen konnte.
„Ein Mann kann den Kampf durch
Sprechen und Schreiben nicht so klar erklären, wie mit den Händen
unterrichten und darstellen.“ (1389 COD.MS.3227A J.
Liechtenauer)
Das älteste erhaltene Fecht-Manuskript von einem anonymen Autor stammt
von ca.1295, das sogenannte Towerfechtbuch
(I.33), und befasst sich vor allem mit dem Schwert und Buckler. Eine sehr vollständige chronologische Auflistung
der bekannten Fechtbücher
ist bei WIKTENAUER
zu finden.Wenn man aber die Tatsache
berücksichtigt, dass Europa vom Fall Roms bis zur Renaissance von einer
kriegerischen Elite regiert wurde, wäre es überraschend wenn die
Kampfkünste nicht zu einem hohen Grad der Effizienz entwickelt worden
wären, lange vor dem Erscheinen des ersten überlebenden Fechtbuchs um
das Jahr 1300.
Bei Drey Wunder werden aktuell folgende Quellen und Manuskripte für den Trainingsaufbau und für die Rekonstruktion benutzt:
MS 3227a
Auch als Codex Döbringer oder Nuremberg Hausbuch bekannt. ca. 1400
MS Dresd.C.487
Auch als Codex Ringeck oder Johan Liechtnawers Fechtbuch bekannt. 1510 (?)
Cod.44.A.8
Auch als Codex Danzig bekannt. 1452
MS Germ.Q.2020
Auch als Goliath Fechtbuch bekannt. 1510
Cgm 1507
Auch als Paulus Kal Fechtbuch bekannt. ca. 1470
Cgm 582
Auch als "Kunst des Messerfechtens" bekannt. 1482
Cod.MS.Ph.62
Auch als "Ringer Kunst " oder Auerswald Ringbuch bekannt. 1539
Jeu de la Hache
Auch als "The Play of the Axe" bekannt. ca. 1400
MS 49.III.20.n.21
Auch als "Memorial Da Prattica do Montante" bekannt. 1651
MS KK5012
Auch als Peter Falkner Fechtbuch bekannt. ca. 1495