Zur Hauptwaffen gehören Dolch, Messer, Langes Schwert und Stangenwaffen.
Deutsche Schule - Prinzip Liechtenauer
Lass ihn nicht von dem Schwert kommen.
Gewinne den Vorschlag.
Greife ihn an.
Eine der wichtigsten und zentralen Figuren in der Geschichte der
europäischen Kampfkunst war der deutsche
Fechtmeister Johannes Liechtenauer. Er lebte vermutlich Anfang,
bzw. Mitte des 14. Jahrhunderts in Mittelfranken. Er gilt als der Gründer der sogenannten "Deutschen Schule",
auch wenn er selbst in einer Quelle einräumt „die Fechtkunst
nicht erfunden zu haben“. Er reiste viel in die damaligen europäischen
Länder und analysierte unterschiedliche Fechtstile um daraus einen
eigenen Stil zu entwickeln. Da fast alle Quellen zu diesem Fechtstil aus
dem deutschsprachigen Raum kommen, wird dieser Stil oft als deutsche
Schule bezeichnet. Auch heute noch widmen sich viele Vereine und
Gruppen der Rekonstruktion des
Kampfstils von Johannes Liechtenauer anhand historischer Glossare
und Fechtbücher von Lew, Lecküchner, Döbringer, Ringeck, Danzig, Speyer, Talhoffer, Meister Ott und anderen.
Das Konzept lässt sich in einigen wenigen Regeln zusammenfassen: "1. Greife ihn an, sobald du ihn
erreichen kannst, damit er dich nicht angreifen kann. 2. Gewinne den Vorschlag, indem du eine
ungedeckte Stelle angreifst und dann greife ständig eine andere
ungedeckte Stelle an, damit er dich nicht angreifen kann. 3. Wenn die
Schwerter kreuzen, dann lass ihn
nicht von dem Schwert kommen, sondern greife ihn weiter an." Das
ganze Konzept ist also ausgesprochen offensiv und aggressiv. Es ist
schnörkellos und auf eine absolute Effizienz reduziert. Gefochten wird
mit unterschiedlichen Waffen oder
auch waffenlos (Ringen). Zu den Hauptwaffen gehören Dolch, Messer, Langes
Schwert und Stangenwaffen. Ab ca. 1500 wird der Stil durch Einflüsse
aus Italien und Spanien sowie durch Einsatz neuerer Waffen (Rapier)
verändert bzw. modifiziert.